Vermögenslage
Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2016 von 243,0 Mrd. € auf 255,6 Mrd. €; währungsbereinigt war ein Anstieg von 25,3 Mrd. € zu verzeichnen. Von der Bilanzsumme entfielen 150,0 (i. V. 141,8) Mrd. € auf Daimler Financial Services; dies entsprach 59 (i. V. 58) % aller Vermögenswerte im Daimler-Konzern.
Die Ausweitung der Bilanzsumme war überwiegend auf ein höheres Volumen im Finanzdienstleistungsgeschäft und auf gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Darüber hinaus führte das höhere Investitionsvolumen zu einem Anstieg der Immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen. Der infolge des Portfoliowachstums gestiegene Refinanzierungsbedarf war auf der Passivseite mit höheren Finanzierungsverbindlichkeiten verbunden. Zudem war eine Erhöhung des Eigenkapitals zu verzeichnen.
Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme lag mit 42 % auf dem Niveau des Vorjahres (i. V. 42 %). Der Anteil der kurzfristigen Schulden an der Bilanzsumme lag mit 34 % leicht unter dem Vorjahr (35 %).
Die Immateriellen Vermögenswerte von 13,7 (i. V. 12,1) Mrd. € beinhalteten 10,3 (i. V. 8,8) Mrd. € aktivierte Entwicklungskosten, 2,0 (i V.1,4) Mrd. € Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie 1,1 (i. V. 1,2) Mrd. € Geschäftswerte. Von den Entwicklungskosten entfielen ein Anteil von 79 (i. V. 76) % auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars und ein Anteil von 10 (i. V. 14) % auf das Geschäftsfeld Daimler Trucks. Die im Berichtsjahr aktivierten Entwicklungskosten lagen bei 2,8 (i. V. 2,3) Mrd. € und entsprachen einem Anteil von 32 (i. V. 31) % an den gesamten Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Konzerns (Vgl. Anmerkung 10 Konzernanhang)
Die Sachanlagen (vgl. Anmerkung 11 Konzernanhang) lagen mit 28,0 (i. V. 26,4) Mrd. € über dem Niveau des Vorjahres. Im Jahr 2017 wurden weltweit 6,7 (i. V. 5,9) Mrd. € insbesondere an unseren Produktions- und Montagestandorten für neue Produkte und Technologien, die Erweiterung der Kapazitäten sowie für Modernisierungsmaßnahmen investiert. Auf die deutschen Standorte entfielen Sachinvestitionen mit einem Volumen von 4,0 (i. V. 3,6) Mrd. €.
Die Vermieteten Gegenstände und Forderungen aus Finanzdienstleistungen erhöhten sich auf insgesamt 133,5 (i. V. 127,4) Mrd. €. Der währungsbereinigte Zuwachs von 14,5 Mrd. € war insbesondere durch das gestiegene Neugeschäft bei Daimler Financial Services bedingt. Das operative Wachstum spiegelte den erfolgreichen Geschäftsverlauf insbesondere in Asien und in Europa wider. Hierbei waren insbesondere in China und weiteren asiatischen Ländern Zuwächse im Absatzfinanzierungsgeschäft zu verzeichnen. Der Anteil des Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäfts an der Bilanzsumme lag mit 52 % auf dem Vorjahresniveau.
Die At-equity bewerteten Finanzinvestitionen von 4,8 (i. V. 4,1) Mrd. € umfassten vor allem die Buchwerte der Beteiligungen an Beijing Benz Automotive Co., Ltd., BAIC Motor Corporation Ltd., There Holding B. V. sowie der LSH Auto International Limited. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Anmerkung 13 des Konzernanhangs zum Konzernabschluss.
Die Vorräte stiegen von 25,4 Mrd. € auf 25,7 Mrd. €; der Anteil an der Bilanzsumme lag mit 10 % auf dem Vorjahresniveau. Der währungsbereinigte Anstieg von 1,4 Mrd. € betraf alle automobilen Geschäftsfelder.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen mit 12,0 Mrd. € über dem Vorjahreswert von 10,6 Mrd. €. 43 % der Forderungen entfielen auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars und 24 % auf das Geschäftsfeld Daimler Trucks.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stiegen gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mrd. € auf 12,1 Mrd. €.
Der Bestand an Verzinslichen Wertpapieren wurde gegenüber dem 31. Dezember 2016 von 10,7 Mrd. € auf 10,1 Mrd. € reduziert. Er beinhaltete die der Liquidität zugeordneten Schuldtitel, die im Wesentlichen auf einem aktiven Markt gehandelt werden. Die Schuldtitel weisen in der Regel ein externes Rating von A oder besser aus.
Die Übrigen finanziellen Vermögenswerte stiegen um 1,1 Mrd. € auf 6,8 Mrd. € an. Sie bestanden vor allem aus derivativen Finanzinstrumenten, Eigenkapitalanteilen an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und sonstigen Beteiligungen sowie Krediten und sonstigen Forderungen gegen Dritte. Der Anstieg war insbesondere auf die gestiegenen positiven Marktwerte der Währungsderivate zurückzuführen.
Die Sonstigen Vermögenswerte von 9,0 (i. V. 9,5) Mrd. € beinhalten insbesondere latente Steuern sowie Steuererstattungsansprüche. Der Rückgang der latenten Steuern betraf im Wesentlichen die ergebnisneutralen Effekte aus der Derivatebewertung.
Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2016 von 59,1 Mrd. € auf 65,3 Mrd. €, währungsbereinigt ergibt sich ein Anstieg von 8,8 Mrd. €. Positive Effekte ergeben sich aus dem Konzernergebnis von 10,9 Mrd. € (vgl.Gewinn- und Verlustrechnung), und der ergebnisneutralen Bewertung der derivativen Finanzinstrumente von 1,7 Mrd. €. Dem stehen die an die Aktionäre ausgeschüttete Dividende von 3,5 Mrd. € sowie Effekte in der Währungsumrechnung von 2,7 Mrd. € gegenüber. Das den Aktionären der Daimler AG zustehende Eigenkapital erhöhte sich entsprechend auf 64,0 (i. V. 58,0) Mrd. €.
Im Verhältnis zum Anstieg der Bilanzsumme von 5 % stieg das Eigenkapital überproportional um 10 %. Infolge der oben genannten Effekte lag die Eigenkapitalquote des Konzerns mit 24,0 % über dem Niveau des Vorjahres (22,9 %); für das Industriegeschäft belief sich die Eigenkapitalquote auf 46,4 (i. V. 44,7) %. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Eigenkapitalquoten 2016 und 2017 um die tatsächliche beziehungsweise vorgeschlagene Dividendenzahlung bereinigt sind.
Die Rückstellungen reduzierten sich von 26,8 Mrd. € auf 24,6 Mrd. €; der Anteil an der Bilanzsumme lag mit 10 (i. V. 11) % leicht unter dem Vorjahresniveau. Sie umfassten insbesondere die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen von 5,8 (i. V. 9,0) Mrd. €, die im Wesentlichen die Differenz aus dem Barwert der Pensionsverpflichtungen von 31,7 (i. V. 31,2) Mrd. € und dem Marktwert der Fondsvermögen zur Finanzierung dieser Verpflichtungen von 27,2 (i. V. 23,4) Mrd. € enthalten. Der Rückgang der Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen ist im Wesentlichen auf die außerordentliche Dotierung von 3,0 Mrd. € in das inländische Planvermögen zurückzuführen. Darüber hinaus beinhalteten die Rückstellungen die Verpflichtungen für Ertragsteuern von 1,6 (i. V. 1,7) Mrd. € sowie für Produktgarantien von 6,7 (i. V. 6,1) Mrd. €, für den Personal- und Sozialbereich von 4,4 (i. V. 4,3) Mrd. € und für übrige Rückstellungen von 6,2 (i. V. 5,7) Mrd. €.
B.32 Verkürzte Bilanz¹
Daimler-Konzern | Industriegeschäft² | Daimler Financial Services | ||||
2017 | 31. Dezember 2016 | 2017 | 31. Dezember 2016 | 2017 | 31. Dezember 2016 | |
in Millionen € | ||||||
Aktiva | ||||||
Immaterielle Vermögenswerte | 13.735 | 12.098 | 12.789 | 11.199 | 946 | 899 |
Sachanlagen | 27.981 | 26.381 | 27.914 | 26.314 | 67 | 67 |
Vermietete Gegenstände | 47.714 | 46.942 | 18.711 | 17.433 | 29.003 | 29.509 |
Forderungen aus Finanzdienstleistungen | 85.787 | 80.507 | -109 | -87 | 85.896 | 80.594 |
At-equity bewertete Finanzinvestitionen | 4.818 | 4.098 | 4.670 | 4.043 | 148 | 55 |
Vorräte | 25.686 | 25.384 | 24.492 | 24.426 | 1.194 | 958 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 11.990 | 10.614 | 9.737 | 8.977 | 2.253 | 1.637 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12.072 | 10.981 | 9.515 | 8.751 | 2.557 | 2.230 |
Verzinsliche Wertpapiere | 10.063 | 10.748 | 8.894 | 9.498 | 1.169 | 1.250 |
davon kurzfristig | 9.073 | 9.648 | 8.893 | 9.497 | 180 | 151 |
davon langfristig | 990 | 1.100 | 1 | 1 | 989 | 1.099 |
Übrige finanzielle Vermögenswerte | 6.801 | 5.736 | -10.933 | -11.045 | 17.734 | 16.781 |
Sonstige Vermögenswerte | 8.958 | 9.499 | -61 | 1.637 | 9.019 | 7.862 |
Summe Aktiva | 255.605 | 242.988 | 105.619 | 101.146 | 149.986 | 141.842 |
Passiva | ||||||
Eigenkapital | 65.314 | 59.133 | 52.936 | 48.685 | 12.378 | 10.448 |
Rückstellungen | 24.617 | 26.810 | 23.591 | 25.768 | 1.026 | 1.042 |
Finanzierungsverbindlichkeiten | 127.124 | 117.686 | 1.600 | -1.451 | 125.524 | 119.137 |
davon kurzfristig | 48.746 | 47.288 | -19.435 | -20.480 | 68.181 | 67.768 |
davon langfristig | 78.378 | 70.398 | 21.035 | 19.029 | 57.343 | 51.369 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 12.474 | 11.567 | 11.655 | 10.853 | 819 | 714 |
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 11.522 | 12.869 | 7.622 | 9.645 | 3.900 | 3.224 |
Sonstige Schulden | 14.554 | 14.923 | 8.215 | 7.646 | 6.339 | 7.277 |
Summe Passiva | 255.605 | 242.988 | 105.619 | 101.146 | 149.986 | 141.842 |
1 Die Spalten »Industriegeschäft« und »Daimler Financial Services« stellen eine wirtschaftliche Betrachtungsweise dar. 2 Das Industriegeschäft umfasst die Fahrzeugsegmente Mercedes-Benz Cars, Mercedes-Benz Trucks, Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses. Die Eliminierungen der konzerninternen Beziehungen zwischen dem Industriegeschäft und Daimler Financial Services sind grundsätzlich dem Industriegeschäft zugeordnet. |
Die Finanzierungsverbindlichkeiten lagen mit 127,1 Mrd. € über dem Niveau des Vorjahres (117,7 Mrd. €). Der währungsbereinigte Anstieg von 16,2 Mrd. € war im Wesentlichen auf die Refinanzierung des wachsenden Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäfts zurückzuführen. Von den Finanzierungsverbindlichkeiten entfielen 53 % auf Anleihen, 27 % auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, 9 % auf Einlagen aus dem Direktbankgeschäft sowie 9 % auf Verbindlichkeiten aus ABS-Transaktionen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreswert aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumens auf 12,5 (i. V. 11,6) Mrd. €. 63 % der Verbindlichkeiten entfielen auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars und 20 % auf das Geschäftsfeld Daimler Trucks.
Die Übrigen finanziellen Verbindlichkeiten lagen bei 11,5 (i. V. 12,9) Mrd. €. Sie umfassten vor allem die Verbindlichkeiten aus Restwertgarantien, aus der Personalabrechnung, erhaltene Kautionen sowie Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzungen auf Finanzierungsverbindlichkeiten. Der Rückgang resultierte insbesondere aus der Verringerung der negativen Marktwerte der Währungsderivate.
Die Sonstigen Schulden von 14,6 (i. V. 14,9) Mrd. € beinhalten hauptsächlich Rechnungsabgrenzungsposten, Steuerverbindlichkeiten und latente Steuern. In der passiven Latenz wirkten die Effekte aus der Steuerreform in den USA. Gegenläufig war insbesondere ein Anstieg der passiven Rechnungsabgrenzung infolge der Ausweitung der Geschäftstätigkeit zu verzeichnen.
Weitergehende Informationen zu den bilanzierten Vermögenswerten, dem Eigenkapital und den Schulden des Konzerns können der Bilanz, der Entwicklung des Eigenkapitals sowie den jeweiligen Erläuterungen im Konzernanhang entnommen werden.
