Cash FLow
Aus dem Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit ergab sich im Jahr 2017 ein Mittelabfluss von 1,7 (i. V. Mittelzufluss 3,7) Mrd. €. Der Rückgang war insbesondere auf die Effekte aus dem Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäfte zurückzuführen. Zudem wirkte der Zahlungsmittelabfluss von 3,0 Mrd. € für die außerordentliche Zuführung in das inländische Pensionsvermögen. Des Weiteren war der Cash Flow der Geschäfstätigkeit beeinflusst durch höhere gezahlte Ertragsteuern. Gegenläufige Effekte ergaben sich dagegen aus dem positiven Geschäfsverlauf. Ein Zahlungsmittelzufluss von 0,8 Mrd. € resultierte aus der von Beijing Benz Automotive Co., Ltd. ausgeschütteten Dividende. Im Vorjahr wirkte die Zahlung des Bußgelds von 1,0 Mrd. €, das von der Europäischen Kommission im Zusammenhang mit der Einigung im Kartellverfahren im Bereich Trucks gegen die Daimler AG verhängt wurde. (Vgl. Tabelle B.23)
Aus dem Cash Flow aus der Investitionstätigkeit ergab sich ein Mittelabfluss von 9,5 (i. V. 14,7) Mrd. €. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus den niedrigeren Zahlungsmittelabflüssen für den Erwerb von Anteilsbesitz. Im Berichtszeitraum wirkte insbesondere der Kauf eines Anteils an LSH Auto International Limited (LSHAI). Im Vorjahreszeitraum ergaben sich Zahlungsmittelabflüsse im Zusammenhang mit dem Erwerb von 100 % der Anteile an der Athlon Car Lease International B. V. (Athlon) sowie der Ablösung von bestehenden Finanzierungsverbindlichkeiten. Positive Effekte ergaben sich zudem aus den im Rahmen des Liquiditätsmanagements vorgenommenen Käufen und Verkäufen von Wertpapieren. In der Berichtsperiode ergaben sich insgesamt Mittelzuflüsse (netto), während im Vorjahreszeitraum die Käufe von Wertpapieren die Verkäufe überstiegen. Der Verkauf von Immobilien in Japan führte zu einem Zahlungsmittelzufluss von 0,3 Mrd. €. Des Weiteren beeinflussten die gestiegenen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte den Cash Flow aus der Investitionstätigkeit. (Vgl. Tabelle B.23)
B. 23 Verkürzte Kapitalflussrechnung1
Daimler-Konzern | Industriegeschäft2 | Daimler Financial Services | ||||
2017 | 2016 | 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | |
in Millionen € | ||||||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresanfang | 10.981 | 9.936 | 8.751 | 8.369 | 2.230 | 1.567 |
Ergebnis vor Ertragsteuern | 14.301 | 12.574 | 12.336 | 10.840 | 1.965 | 1.734 |
Abschreibungen/Wertminderungen | 5.676 | 5.478 | 5.521 | 5.398 | 155 | 80 |
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge sowie Ergebnis aus dem Verkauf von Aktiva | - 1.960 | - 1.110 | - 2.028 | - 1.141 | 68 | 31 |
Veränderung betrieblicher Aktiva und Passiva | ||||||
Vorräte | - 1.455 | - 1.272 | - 1.264 | - 1.356 | - 191 | 84 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | - 1.592 | - 962 | - 1.082 | - 697 | - 510 | - 265 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.288 | 757 | 1.159 | 581 | 129 | 176 |
Forderungen aus Finanzdienstleistungen | - 11.145 | - 6.848 | 200 | 194 | - 11.345 | - 7.042 |
Vermietete Fahrzeuge | - 3.681 | - 4.209 | 642 | - 132 | - 4.323 | - 4.077 |
Sonstige betriebliche Aktiva und Passiva | - 48 | 2.150 | - 644 | 1.650 | 596 | 500 |
Erhaltene Dividenden von at-equity bewerteten Finanzinvestitionen | 843 | 103 | 842 | 103 | 1 | – |
Gezahlte Ertragsteuern | - 3.879 | - 2.950 | - 3.715 | - 2.797 | - 164 | - 153 |
Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit | - 1.652 | 3.711 | 11.967 | 12.643 | - 13.619 | - 8.932 |
Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | - 10.158 | - 8.833 | - 10.025 | - 8.720 | - 133 | - 113 |
Erwerb und Erlöse aus dem Verkauf von Anteilsbesitz | - 687 | - 3.905 | - 626 | - 216 | - 61 | - 3.689 |
Erwerb und Verkauf verzinslicher Wertpapiere | 537 | - 2.330 | 435 | - 2.311 | 102 | - 19 |
Sonstige Ein- und Auszahlungen | 790 | 402 | 791 | 344 | - 1 | 58 |
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit | - 9.518 | - 14.666 | - 9.425 | - 10.903 | - 93 | - 3.763 |
Veränderung der Finanzierungsverbindlichkeiten | 16.794 | 15.763 | 8.976 | 9.876 | 7.818 | 5.887 |
Dividendenzahlungen | - 3.727 | - 3.678 | - 3.723 | - 3.674 | - 4 | - 4 |
Sonstige Transaktionen mit Anteilseignern | 62 | - 76 | - 20 | - 111 | 82 | 35 |
Interne Eigenkapital- und Finanzierungstransaktionen | – | – | - 6.233 | - 7.444 | 6.233 | 7.444 |
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit | 13.129 | 12.009 | - 1.000 | - 1.353 | 14.129 | 13.362 |
Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | - 868 | - 9 | - 778 | - 5 | - 90 | - 4 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresende | 12.072 | 10.981 | 9.515 | 8.751 | 2.557 | 2.230 |
1 Die Spalten »Industriegeschäft« und »Daimler Financial Services« stellen eine wirtschaftliche Betrachtungsweise dar. 2 Das Industriegeschäft umfasst die Fahrzeugsegmente Mercedes-Benz Cars, Mercedes-Benz Trucks, Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses. Die Eliminierungen der konzerninternen Beziehungen zwischen dem Industriegeschäft und Daimler Financial Services sind grundsätzlich dem Industriegeschäft zugeordnet. |
B.24 Free Cash Flow des Industriegeschäfts
2017 | 2016 | 17/16 | |
in Millionen € | Veränderung | ||
Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit | 11.967 | 12.643 | - 676 |
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit | - 9.425 | - 10.903 | +1.478 |
Veränderung der verzinslichen Wertpapiere | - 435 | 2.311 | - 2.746 |
Übrige Anpassungen | - 102 | - 177 | +75 |
Free Cash Flow des Industriegeschäfts | 2.005 | 3.874 | - 1.869 |
Aus dem Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit (vgl. Tabelle B.23) resultierte im Berichtszeitraum ein Mittelzufluss von 13,1 (i. V. 12,0) Mrd. €. Der Anstieg beruhte insbesondere auf der höheren Nettoaufnahme von Finanzierungsverbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Refinanzierung des Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäfts.
Seit dem 31. Dezember 2016 stiegen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten um 1,1 Mrd. €. Die Liquidität, die zusätzlich die verzinslichen Wertpapiere umfasst, erhöhte sich um 0,4 Mrd. € auf 22,1 Mrd. €.
Die von Daimler verwendete Messgröße für die Finanzkraft seiner industriellen Aktivitäten ist der Free Cash Flow des Industriegeschäfts (vgl. Tabelle B.24), dessen Ableitung auf Grundlage der veröffentlichten Cash Flows aus der Geschäfts- und Investitionstätigkeit erfolgt. Die im Cash Flow aus der Investitionstätigkeit enthaltenen Zahlungsströme aus dem Kauf und Verkauf von verzinslichen Wertpapieren werden herausgerechnet, da diese Wertpapiere der Liquidität zugeordnet sind und deren Veränderung daher nicht Bestandteil des Free Cash Flow ist.
Die übrigen Anpassungen betreffen zahlungsunwirksame Zugänge an Sachanlagen, die dem Konzern aufgrund der Ausgestaltung der ihnen zugrunde liegenden Leasingverträge als wirtschaftlichem Eigentümer zuzuordnen sind. Weiterhin werden Effekte aus der Finanzierung konzerninterner Händler herausgerechnet. Darüber hinaus werden die im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit auszuweisenden Zahlungsströme im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Veräußerung von Anteilen an Tochtergesellschaften ohne Beherrschungsverlust im Free Cash Flow berücksichtigt.
Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts belief sich im Jahr 2017 auf 2,0 Mrd. € und lag unter dem Vorjahreswert von 3,9 Mrd. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts entsprach damit der im Prognosebericht zum 30. September 2017 angepassten Prognose und war dabei insbesondere durch den Zahlungsmittelabfluss von 3,0 Mrd. € für die außerordentliche Zuführung in das inländische Pensionsvermögen beeinflusst. Ohne Berücksichtigung dieser im Prognosebericht zum 30. September 2017 angekündigten Zahlung lag der Free Cash Flow des Industriegeschäfts deutlich über dem Niveau des Vorjahres und übertraf damit unsere im Jahresverlauf angepasste Prognose.
B. 25 Netto-Liquidität des Industriegeschäfts
31.12. 2017 | 31.12. 2016 | 17/16 | |
in Millionen € | Veränderung | ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 9.515 | 8.751 | +764 |
Verzinsliche Wertpapiere | 8.894 | 9.498 | - 604 |
Liquidität | 18.409 | 18.249 | +160 |
Finanzierungsverbindlichkeiten | - 1.600 | 1.451 | - 3.051 |
Marktbewertung und Währungsabsicherung für Finanzierungsverbindlichkeiten | - 212 | 37 | - 249 |
Finanzierungsverbindlichkeiten (nominal) | - 1.812 | 1.488 | - 3.300 |
Netto-Liquidität | 16.597 | 19.737 | - 3.140 |
B. 26 Netto-Verschuldung des Daimler-Konzerns
31.12. 2017 | 31.12. 2016 | 17/16 | |
in Millionen € | Veränderung | ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12.072 | 10.981 | +1.091 |
Verzinsliche Wertpapiere | 10.063 | 10.748 | - 685 |
Liquidität | 22.135 | 21.729 | +406 |
Finanzierungsverbindlichkeiten | - 127.124 | - 117.686 | - 9.438 |
Marktbewertung und Währungsabsicherung für Finanzierungsverbindlichkeiten | - 229 | 61 | - 290 |
Finanzierungsverbindlichkeiten (nominal) | - 127.353 | - 117.625 | - 9.728 |
Netto-Verschuldung | - 105.218 | - 95.896 | - 9.322 |
Der Rückgang des Free Cash Flow um 1,9 Mrd. € auf 2,0 Mrd. € ist im Wesentlichen auf die außerordentliche Zuwendung in das Pensionsvermögen sowie auf höhere gezahlte Ertragsteuern zurückzuführen. Zudem wirkten die gestiegenen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie der Kauf eines Anteils an LSHAI. Gegenläufige Effekte ergaben sich dagegen aus dem positiven Geschäftsverlauf sowie aus der Entwicklung der Operating Leases im Industriegeschäft. Ein Zahlungsmittelzufluss von 0,8 Mrd. € resultierte aus der von Beijing Benz Automotive Co., Ltd. ausgeschütteten Dividende. Zudem führte der Verkauf von Immobilien in Japan zu einem Zahlungsmittelzufluss von 0,3 Mrd. €. Im Vorjahr wirkte die Zahlung des Bußgelds von 1,0 Mrd. €, das von der Europäischen Kommission im Zusammenhang mit der Einigung im Kartellverfahren im Bereich Trucks gegen die Daimler AG verhängt wurde.
Im Jahr 2017 führte der Free Cash Flow des Daimler-Konzerns zu einem Mittelabfluss von 11,9 (i. V. 9,3) Mrd. €. Neben den Effekten aus dem Free Cash Flow des Industriegeschäfts ist der Free Cash Flow des Daimler-Konzerns insbesondere durch das Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäft von Daimler Financial Services beeinflusst. Im Vorjahr wirkte zudem der Erwerb von 100 % der Anteile an Athlon einschließlich der Ablösung und Übernahme von bestehenden Finanzierungsverbindlichkeiten.
Die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts (vgl. Tabelle B.25) errechnet sich als Bestand der bilanziell ausgewiesenen Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und der in das Liquiditätsmanagement einbezogenen verzinslichen Wertpapiere abzüglich des währungsgesicherten Rückzahlungsbetrags der Finanzierungsverbindlichkeiten.
Soweit die konzerninterne Refinanzierung des Finanzdienstleistungsgeschäfts durch Gesellschaften des Industriegeschäfts erfolgt, wird diese bei der Ermittlung der Verschuldung des Industriegeschäfts abgezogen.
Seit dem 31. Dezember 2016 verringerte sich die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts von 19,7 Mrd. € auf 16,6 Mrd. €. Die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Daimler AG sowie die negativen Wechselkurseffekte führten zu einem Rückgang der Netto-Liquidität, der durch den positiven Free Cash Flow nur teilweise kompensiert wurde.
Die auf Konzernebene vor allem aus der Refinanzierung des Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäfts resultierende Netto-Verschuldung hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2016 von 95,9 Mrd. € auf 105,2 Mrd. € erhöht. (Vgl. Tabelle B.26)